Fasching im Karwendel

Brauchtümer, Traditionen und eine Menge Gaudi in Krün, Wallgau und Mittenwald

Wenn´s bei uns wieder Narrisch werd´ …

… dann ist´s Fasching und die Zeit der „Maschkera“, der „Schellenrührer“, der „Goaßlschnalzer“, der „Pfannenziacher“ und vieler weiterer lustiger Gesellen.

Unsinniger Donnerstag in der Alpenwelt Karwendel

Wallgauer Schellenrührer

Was hat es mit dem Faschingsbrauchtum im Werdenfelser Land auf sich?

Zur Zeit der Wintersonnenwende wollte man früher mit viel Lärm und entsprechenden Masken bzw. Larven die bösen Geister und Dämonen aus den Dörfern treiben. Für den kommenden Frühling sollte die Erde wieder „aufgeweckt“ werden, damit in der Natur alles wieder schnell wächst und gut gedeiht. Denn der Ursprung des Wortes „faseln“ bedeutet so viel wie „wachsen, gedeihen, aufwachen“. Das Wort der Fasnacht hat demnach nicht nur etwas damit zu tun, dass vor der anstehenden Fastenzeit nochmal ausgiebig gefeiert werden sollte.

Was haben „Larven“ mit „Masken“ zu tun?

Im Werdenfelser Land sind zur Faschingszeit die handgeschnitzten Holzmasken als sog. „Larven“ bekannt.

Vor allem in Mittenwald, in der Hochburg des Geigenbaus, wird so mancher Geigenbauer auch zu einem sog. Larvenschnitzer.  Seit vielen Generationen werden hier in feiner Handarbeit die bekannten Masken der „Maschkera“ hergestellt.

Die hölzernen Masken sind alle unterschiedlich und jede hat ihre eigene Persönlichkeit. Es gibt Masken, die sehen freundlich aus mit rosa Wangen und Locken. Andere Masken haben Hakennasen und einen Bart, manche schauen richtig grimmig aus und haben große Runzelfalten auf der Stirn. Dann gibt es noch Masken, die frech grinsen und sogar einen Mohr.

Die Masken der Maschkera werden seit vielen Generationen in der Familie weitergegeben und sind teils über Hundert Jahre alt. Manch eine datiert sogar bis auf das Jahr 1735 zurück .

Aber was bedeutet „Maschkera gehen“ in der Alpenwelt Karwendel?

Bei uns in der Alpenwelt Karwendel ist der Brauch des „gut Maschkera gehen“ zur Faschingszeit noch weit verbreitet. Während der „Unsinnige Donnerstag“ in Deutschland auch als „Weiberfasching“ bekannt ist, verkörpern im Werdenfelser Land vor allem die Männer die Maskierten.

Deren Ziel dabei ist, sich so gut wie möglich unter der Maske zu verstecken, um nicht von den Mitmenschen erkannt zu werden. So ziehen sie von Wirtshaus zu Wirtshaus oder führen die Mädchen abends zum Tanz zur „Gungl“ aus. Dabei verstellen viele ihre Stimme und ändern die sonst bekannten Bewegungen und Gesten.

Es ist ein geselliges und lustiges Miteinander, wenn sich die Maschkera in Gruppen treffen. Man hört sie schon von Weitem, wenn sie musizierend und jodelnd durch die Straßen von Mittenwald gehen.

Nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für tausende Besucher ist es jedes Jahr ein wahres Erlebnis bei den Auftritten der Maschkera dabei zu sein.

Maschkera am Unsinnigen Donnerstag in Mittenwald

Unsinniger Donnerstag in Mittenwald

Und wer sind die „Schellenrührer“, „Goaßlschnalzer“, „Pfannenziacher“ und „Jacklschutzer“ eigentlich?

Am „Unsinnigen Donnerstag“ hört man sie durch die gesamte Alpenwelt Karwendel – die  „Schellenrührer“.

Pünktlich zu Mittag läuten die 12 Schellenrührer (je einer für die 12 Monate eines Jahres) in Mittenwald den Frühling ein. Die Gruppe folgt dem Vorläufer, der das Frühjahr symbolisiert. Mit großen Kuhglocken um die Hüften gehen bzw. tanzen sie durch die Straßen. Dabei lassen sie die Glocken bei jeder Bewegung richtig laut läuten (oder eben „schellen“ wie man in Bayern sagt), um die ersten Frühlingsgeister aufwecken zu können.

Auch die „Goaßlschnalzer“ sind als bunte „Fleckerlmänner“ mit von der Partie und lassen laut ihre Peitschen schnalzen. Das Goaßlschnalzen stammt aus den Zeiten der Fuhrmänner, die mit dem lauten Schnalzen der Peitschen Warnsignale ode Erkennungszeichen gaben. Im laufe der Jahrzehnte wurden die Schlagfolgen verfeinert und mittlerweile gibt es in Bayern über 100 Goaßlschnalzer-Gruppen, die in Wettbewerben gegeneinander antreten.

Während der Faschingstage sind bis zum Faschingsdienstag noch weitere lustige Gruppen anzutreffen. Der Fuhrmann wird von den „Pfannenziachern“ in einer gusseisernen Pfanne hinterher gezogen. Die „Jacklschutzer“ werfen den Winter in Form einer Strohpuppe immer wieder in die Luft und fangen ihn in einem Baumwolltuch wieder auf. Und dann gibt es da noch die „Bärentreiber“ und die freundlich verkleideten „Bajazzl“, die für eine ausgelassene Stimmung in den Straße von Mittenwald, Wallgau und Krün sorgen.

Fasching in Wallgau, Krün und Mittenwald

Die Faschingszeit ist für uns traditionell eine ganz besondere Zeit und wir freuen uns darauf, auch dieses Jahr wieder gemeinsam mit Ihnen lustig, heiter und „narrisch“ feiern können. Hier finden Sie die Faschings-Events in der Alpenwelt Karwendel

Und einen Besuch bei uns lohnt es während der Faschingsferien dennoch: Skifahren, Langlaufen, Wandern, bei uns gibt es viele Gründe, den Urlaub in den Bergen zu verbringen.

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Bilder © Alpenwelt Karwendel

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